Antworten zum Ferienpark „Hog Barg“

Erste Anfragen und Stellungnahmen von Einwohnerinnen und Einwohner erreichen die Gemeindevertretung bzw. den 1. Stellvertreter des Bürgermeisters  zur Projektplanung „Hot Barg“ in Godern.

Klaus Michael Glaser, 1. Stellv. des Bürgermeisters  hat auf entsprechende Fragestellungen wie folgt geantwortet:

Anrede,

danke für Ihre Anfrage. Ich werde alle in Ihren Mails genannten Fragen nacheinander beantworten, soweit es mir möglich ist.

Der voraussichtliche Standort ist bekannt. Er ist gegenüber ersten Versionen auf den Eingangsbereich von Godern konzentriert worden.

Investor ist die dänische Firma Novasol. Sie wird dafür Fondsgelder einwerben, ca. 20 % der Häuser aber selbst halten, also auch nach der Investition Ansprechpartner der Gemeinde bleiben.

Berichtigung vom 11.12.2020:

Novasol ist nicht der Investor, sondern im Nachgang für den Investor oder Hauserwerber als Vertragspartner in der Urlaubervermarktung tätig. Der Investor ist die Firma Skanlux aus Dänemark, die bei der Umsetzung des Projektes bis zu 20% der Objekte im eigenen Bestand behalten will.

Der geplante Umfang ist auch auf der Projektzeichnung zu sehen. Auf die Gemeinde kommen keine Kosten zu. Die Planung würden die Investoren zahlen, außerdem die Baugrundstücke, von denen eines der Gemeinde gehört. Der Kaufpreis ist ortsangemessen und würde der Gemeinde Pinnow Einnahmen verschaffen, die vor allem in Godern eingesetzt werden würden. Vor allem hat sich die Gemeinde schon lange vorgenommen, den Bereich des Strandes zu überplanen und eine wintertaugliche kleine gastronomische Einrichtung dort zu schaffen, die den Strandbetrieb und die Existenz eines späteren Pächters nachhaltig sichern soll. In einem früheren Konzept einer Goderner Aktionsgruppe war genau das auch vorgesehen.

Dazu zählt auch die Badeaufsicht, die Voraussetzung dafür ist, den Strand weiter so zu betreiben, wie wir es gewöhnt sind.

Wenn es zur Planung des Ferienparks kommt, wäre es sinnvoll eine gemeindliche Planung des Strandes parallel zu betreiben.  Das wäre ein Mehrwert gerade für Godern.

Dazu könnte auch ein kleiner Shop für Brötchen, Zeitungen u.a. , ein Fahrradverleih und eine Sportfläche z.B. für Basketball kommen, die alle von den Godernern mitbenutzt werden können und  somit  das Dorf attraktiver für seine Bewohner und auch seine sonstigen Gäste macht. Der Basketballplatz wurde von Goderner Jugendlichen jüngst gegenüber der Kinder- und Jugendbeauftragten angemahnt.

Die ökologischen Auswirkungen sind  umfangreicher zu erläutern. Negativ fällt der Flächenbedarf dieser eingeschossigen großen Ferienhäuser ins Gewicht.

Die wertvollen Flächen im unteren dem Strand zugewandten Bereich bleiben aber unbebaut, sollen teilweise als Biotop gestaltet werden. Der botanische Lehrpfad bleibt erhalten.

Die energetische Lösung ist im Papier der WEMAG beschrieben und sehr energieeffizient. Die geplanten Vorkehrungen zur E-Mobilität gehen in eine gute Richtung.

Für die ökologische Gesamtbilanz ist noch zu erwähnen, dass Urlauber in Deutschland damit Flugreisen für Ihren Urlaub vermeiden Dieser Bereich der ökologischen Auswirkungen werden von den Naturschutz- und Forstbehörden und von der Raumplanung besonders kritisch im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung untersucht werden. Diese Behörden werden sicher noch mit Änderungsvorschlägen kommen, auf die dann im Planverfahren eingegangen werden muss.

Zur Zeit sind das „weiße Flächen“ im Flächennutzungsplan. Seit 25 Jahren gab es dort verschiedene Planansätze, die nicht realisiert wurden. Auch ein Hotel war schon einmal genehmigt.

Der Investor hat keinen Antrag gestellt und fragt, ob wir eine solche Planung als Gemeinde begleiten würden.

Wir geben der Bürgerbeteiligung einen hohen Stellenwert und haben auch danach gefragt, wann der Investor sein Vorgaben öffentlich vorstellen kann.

Der Investor wird sich einer Einwohnerversammlung mit einer Vorstellung seiner Planung erst dann stellen, wenn ein Aufstellungsbeschluss zur Planung der Gemeinde vorliegt.

Dann ist eine Phase erreicht, wo er sich auch kritischen Fragen stellen will. Solange eine gemeindliche Willenserklärung zur Planaufstellung nicht vorliegt, will er sich eine solche Veranstaltung nicht antun.

Dafür hat er alle Informationen, die er uns vorgelegt hat, für die öffentliche Diskussion freigegeben. Wir haben als Gemeindevertretung beschlossen sie zentral auf unserer gemeindlichen Homepage den Interessierten zur Verfügung zu stellen. Sie sind aufgefordert sich einzubringen.

Sie haben gehört, welche Überlegungen ich schon vorgenommen habe, um eine breite Bürgerbeteiligung in Präsenz trotz Corona-Regel sicherzustellen. Diese wurden (… in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung) von einer in Godern bekannten Anwohnerin vehement abgelehnt. Meine Bitte, uns als Gemeindevertretung Wege aufzuzeigen, wo und wie dies in diesen Zeiten möglich ist, ist ernst gemeint. Eine Verschiebung bis in das Frühjahr passt nicht zu der Überschrift Ihrer Mail „Dringende Anfrage an die Gemeindevertretung Pinnow“.  Scheinbar haben Ihre Anfragen also keine Dringlichkeit mehr?

Wir haben keine dringenden haushaltsrechtlichen Missstände.

Die Anfragen der Fraktionen (…. an den Investor) stelle ich Ihnen zur Verfügung, wenn alle Fraktionen einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-Michael Glaser
1. stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Pinnow