Im Bauausschuss vorgestellt: Projekt „Photovoltaikanlage Kieswerk Pinnow“

In der letzten Sitzung des Bauausschusses am 20. April haben im öffentlichen Teil Herr Torsten Hinrichs (Geschäftsführer der mea Energieagentur) und Herr Wolfgang Geistert (Planungsbüro) das Projekt einer Photovoltaikanlage auf dem Gelände der OTTO DÖRNER Kies und Umwelt Mecklenburg GmbH & Co.KG, Kieswerk Pinnow vorgestellt. Neben der Vorstellung des Projektes haben die Ausschussmitglieder wie auch die anwesenden Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit erhalten, ihre Fragen und Hinweise zum Projekt vorzutragen. Dieses Angebot wurde intensiv genutzt.

Hier eine kurze (nicht abschließende) Zusammenfassung: Das Projekt soll eine Energiemenge von 18 Megawatt erzeugen, davon können ca. 2 Megawatt schwimmend auf dem Kiessee (Pinnow-Süd) errichtet werden, wobei eine Verschiebung auf die Landfläche möglich ist. Die hierzu benötigte Fläche beträgt 16-18 ha (Kiesabbaugebiet Pinnow Süd mit  ca. 10-12 ha auf dem Spülsand und Kiesabbaugebiet Pinnow Nord mit ca. 6-8 ha). Eine Netzzusage zur Abnahme des erzeugten Stromes liegt bereits vor. Die genutzte Fläche gilt dann als teilversiegelt; entsprechende Ausgleichsmaßnahmen sind vorzunehmen und sollen möglichst im Gemeindegebiet Pinnow erfolgen.

Zur Umsetzung des Projektes sind zwei Bebauungspläne zu erarbeiten und durch die Gemeindevertretung zu beschließen. Ebenso ist der Flächennutzungsplan durch die Gemeindevertretung entsprechend anzupassen.

Der Netzanschluss soll an der 380 KV-Leitung bei Barnin/Wessin in Richtung Mestlin erfolgen. Die genaue Trassenführung der ca. 18 km langen Strecke dorthin ist noch nicht geklärt; sie soll als Erdleitung ausgeführt werden.

Neben der Fotovoltaikanlage soll auch ein Batteriespeicher errichtet werden, der aus drei Modulen besteht. Dieser Speicher wird nicht in Pinnow, sondern in Barnin/Wessin am Einspeisepunkt bzw. Netzanschluss errichtet (Speicherkapazität: 2000 kw/h).

Der mit der Anlage erzeugte Strom soll u.a. für den Eigenverbrauch des Kieswerkes genutzt werden. Das ist einer der benannten Vorteile und damit echter Gewinn für unsere Gemeinde, da damit das vorhandene Dieselaggregat nicht mehr benötigt wird, welches bekanntlich zu erheblichen Lärmbelästigungen und zur Umweltverschmutzung führt.

Ein weiterer Vorteil: Auch die Gemeinde Pinnow kann Strom für den Eigenverbrauch nutzen, sofern sie es möchte. Ebenso kann den Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit der Beteiligung an dem Projekt eingeräumt werden und die Gemeinde kann höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer generieren. Sandverwehungen können zugleich vermindert werden.

Genannte Nachteile: Während der Bauzeit, die mit ca. drei Monaten angegeben wurde, ist in der Umgebung mit erhöhtem Anlieferverkehr zu rechnen. Zielstellung ist, die Anlage bis April 2023 zu errichten. Ebenso kann es bei einzelnen Grundstücken im Bereich Pinnow Ausbau zu entsprechenden „Sichtbeziehungen“ kommen.

Während des Betriebs der Anlage ist der Pflanzenwuchs auf dem Gelände mindestens zweimal im Jahr kurzzuhalten und entsprechend abzufahren. Nach Ablauf der Betriebszeit wird die Anlage komplett zurückgebaut und die weitere Renaturierung erfolgt durch den Grundstückseigentümer.

Der Brandschutz für die Anlage wird dauerhaft per Fernwartung überwacht; es werden Löschwasserkissen aufgestellt. Unsere Freiwillige Feuerwehr wird natürlich im Umgang mit den Besonderheiten der Löschung geschult.

Die Projektplaner haben zugesichert, der Gemeinde die Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie die vorliegenden Flächenpläne mit aktuell geplanten Anlagen über den Bauausschuss zur Verfügung zu stellen. 

FAZIT: Die Projektverantwortlichen haben den Ausschuss und die Einwohnerinnen und Einwohner umfassend über das noch im Anfang befindlichen Stadium unterrichtet. Sie haben für die Möglichkeit zur Umsetzung des Projektes geworben, jedoch wiederholt darauf hingewiesen, dass die Entscheidung, ob eine solche Anlage in Pinnow erwünscht ist und errichtet werden kann, die Gemeindevertretung trifft.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Informationsvorlage zur Ausschusssitzung