Open Air, Vorbestellungen und Losentscheide
Bei kaum einer Kritik einzelner Bürger an der Arbeit der Pinnower Gemeindevertretung fehlt der Hinweis auf die mangelnde Transparenz der Gemeindearbeit wegen der Corona-Regeln und die Kritik, dass trotz dieser Umstände Entscheidungen getroffen werden. Diese Kritik weist die Gemeindevertretung mit Nachdruck zurück.
Sie setzt in einzelnen Schritten das um, was sie im Dezember 2019 den Fernwärmenutzern in einer großen Einwohnerversammlung angekündigt und im September 2020 in einem Schreiben an alle angekündigt hat. Damit halten wir Wort und wollen die angekündigten Kostenentlastungen schaffen .
Wir haben damit das Gemeinwohl und die Mehrheit der Fernwärmenutzer im Blick. Wir müssen auch entscheiden, wenn einzelne Nutzer oder Bürger nicht damit einverstanden sind. Das ist demokratisch und transparent.
Um trotz Corona die Bürger zu informieren und Fragen zu beantworten, haben wir ein Ventil geschaffen: Mails an den Medienbeauftragten Frank Czerwonka gibt dieser an die Gemeindevertreter weiter, die dann antworten.
Die Gemeinde Pinnow tagt mit ihrer Gemeindevertretung regelmäßig nach den Regeln der Corona-Landesverordnung im Bürgerhaus.
Das Hygienekonzept fürs Bürgerhaus beinhaltet u.a. durch den notwendigen Abstand der Sitzplätze nur 11 Zuschauerplätze. Auf die Sitzplatzbeschränkung weist die Gemeinde in jeder Einladung hin. Trotzdem forderten einzelne Bürger in anonymen Flyern andere zum zahlreichen Erscheinen auf. Hier verlegte ich als stellvertretende Bürgermeister meinen Bericht und die anschließende Einwohnerfragstunde an die frische Luft, um keinen Bürger nach Hause schicken zu müssen – im Herbst ging das noch.
Um einen geordneten Einlass zu gewährleisten, wurde seit Anfang des Jahres mit Vorbestellungen für die Zuschauerplätze gearbeitet, wobei Vertreter der drei Bürgerinitiativen wie Vertreter der Presse aus meiner initiative heraus Plätze reserviert bekamen. Aber auch das wurde kritisiert.
In der Februarsitzung wurden dann die letzten Zuschauerplätze verlost, um nicht den Ellenbogen der Wartenden die Entscheidung über diese Plätze zu überlassen.
Andere Stammbesucher, die nicht über das Durchsetzungsvermögen der Wenigen verfügen, die vor allem ihre Kritik loswerden wollen, kommen deswegen schon gar nicht mehr.
In Zukunft werden außer für die Beauftragten der Gemeinde die Zuschauerplätze nur noch nach Losentscheid vergeben werden – es ist das Gerechteste.
Aber auch dann werden Bürger, die mit unseren Entscheidungen , Planungen oder mit handelnden Personen nicht einverstanden sind, möglicherweise mangelnde Transparenz beklagen. Das mag am Corona-Frust liegen. Und es liest sich immer gut. Es passt in Pinnow aber nicht.
Klaus-Michael Glaser
amtierender Bürgermeister